Den Seinen schenkt es
der Herr im Schlaf
(Psalm 127.2)
„Erst einmal zum Schlafen kommen!“ Diese Worte werden Berufskraftfahrer dem geflügelten Wort aus der Bibel entgegenhalten. Vielleicht kann sich nach ausgedehnter schwieriger Parkplatzsuche auf einem Standplatz an einer modernen Rastanlage abseits vom Lärm der rasenden Autobahnbenutzer nach einiger Vorbereitung der Schlaf einstellen. Doch viele Parkplätze bieten nicht die notwendige Ruhe.
Jedem Berufskraftfahrer ist ein gesunder Schlaf wichtig. Er ist der wichtigste Schutz gegen Übermüdung und den tödlichen Sekundenschlaf. Diese eine Zeile aus den Psalmen, aus dem Wallfahrtslied Salomos verweist darauf, dass alle Mühen und alles Arbeiten vergebens sind, wenn nicht Gottes Segen dabei ist.
Ein guter Schlaf ist wie ein guter Segen für einen, der im Verkehr immer hellwach zu sein hat. Nur wer ausgeschlafen ist, kann auch schwierige Verkehrssituationen rechtzeitig wahrnehmen und richtig reagieren. Das Konzentrationsvermögen wird durch stundenlanges Fahren, starke körperliche Anstrengungen und unregelmäßigen Schlaf beeinträchtigt und strapaziert.
Achten Sie auf die Alarmzeichen: Gähnen, Lidbrennen, schwere Augenlider, Kopfschwere, häufige Lenkkorrekturen, Schwierigkeiten beim Abstandhalten. Dann hilft auch ein ausgezogenes Nasenhaar oder ein schneller Kaffee nichts mehr. Reagieren Sie rechtzeitig und suchen Sie sich einen Stellplatz. Besonders in der Nacht gegen 3 Uhr sinkt die Leistungsfähigkeit von Körper und Sinnesorganen auf ihren Tiefpunkt.
Dauerhafte Schlafstörungen gehören für viele Berufskraftfahrer zu einer alltäglichen Belastung. Manchmal tritt eine übermäßige Tagesschläfrigkeit auf. Aufmerksamkeitsstörungen, ungewolltes Einschlafen, Sekundenschlaf oder Einschlafen in monotonen Anforderungssituationen können dafür Kennzeichen sein. Dann ist es höchste Zeit, den Arzt oder ein Schlaflabor aufzusuchen. Eine Untersuchung und Behandlung kann die Schläfrigkeit verbessern und zu einem tiefen, erholsamen Schlaf führen.
Nur so kann auch ein Schlafapnoe-Syndrom festgestellt werden, unter dem leider auch Berufskraftfahrer leiden. Atemaussetzer in der Nacht bringen den Betroffenen um den erholsamen Schlaf. So entstehen ein chronisches Schlafdefizit und die Tagesschläfrigkeit. Doch dieses Schlafapnoe-Syndrom kann therapiert werden. Auch droht durch die Krankheit nicht das berufliche Aus, denn wer sich helfen lässt, der hat wieder mehr Lebensqualität.
Warum sollte man sich bei Schlafstörungen therapieren lassen?
Jeder, der nicht richtig schlafen kann, sollte sich therapieren (untersuchen) lassen. Er sichert sich seinen Arbeitsplatz und vernichtet ihn nicht durch einen Unfall. Man trägt nicht nur zur Verkehrssicherheit bei, sondern er oder sie tut seiner Gesundheit und Familie etwas Gutes. Wenn man wieder richtig und ausreichend geschlafen hat, bekommt das Leben wieder einen anderen Stellenwert. Deshalb mein Appell an alle Kollegen und Kolleginnen: Lasst euch untersuchen und therapieren und ihr kommt immer gut von eurer Tour nach Hause und zu eurer Familie zurück.
Dieter Wahl, Stellvertretender Vorsitzender BSD und Berufskraftfahrer
Wer sich über einen gesunden Schlaf besser informieren und sich Tipps holen will, kann sich beim Bundesverband
Schlafapnoe und Schlafstörungen Deutschland BSD e.V., Panoramastr. 6, 73760 Ostfilden informieren.
