Rat und Hilfe

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen

Im Gespräch mit der Ernährungsberaterin Ulrike Umlauft von der AOK aus Coburg.

OnTour: Fahrer sind größtenteils unterwegs und müssen sich auch unterwegs verpflegen. Wo sehen Sie als Ernährungsberaterin die Herausforderungen für die Fahrer?
Frau Umlauft: Probleme sehe ich darin, dass es keine Möglichkeit gibt, feste Pausenzeiten einzuhalten. Dadurch entsteht unregelmäßiges Essen. Zudem ist unterwegs das Verpflegungsangebot nicht wirklich planbar.

OnTour: Worauf soll ein Fahrer besonders achten, um seine Konzentrationsfähigkeit zu erhalten, Müdigkeit zu vermeiden und die Ausdauer über den Tag zu stärken?
Frau Umlauft: Ausreichend trinken, also ca. zwei Liter kalorienfreie Getränke mitnehmen. Täglich 600g Obst und Gemüse über den Tag verteilt auf fünf Portionen einplanen.

OnTour: Natürlich ist Obst gesund, hat wenig Kalorien und man wird trotzdem satt. Wie kann Ihrer Empfehlung nach so eine Tagesration für einen Fahrer zusammengestellt sein?

Frau Umlauft: A und O ist ein ausgewogenes reichliches Frühstück, um einen optimalen Start zu gewährleisten. Idealerweise bestehend aus Vollkornbrot mit fettarmem Belag oder Müsli mit Joghurt und Früchten.  Gut ist es, seine Zwischenmahlzeiten von zu Hause mitzunehmen, z.B. Sandwiches, Gemüse- Sticks, Kräuterquark und abends eine abwechslungsreiche warme Mahlzeit (am besten zu Hause zu essen). Wer gerne etwas herzhaftes Warmes braucht, kann sich eine Gemüsebrühe in der Thermoskanne mitnehmen oder sich vielleicht auch in einer Pause unterwegs zubereiten.

OnTour: Oft ist der Druck hoch und viele kommen gar nicht zum richtigen Essen. Da wird auch während der Fahrt Nahrung aufgenommen. Halten Sie dieses Verhalten für sinnvoll?

Frau Umlauft: Eher nicht. Zum einen besteht natürlich die Gefahr der Ablenkung vom Straßenverkehr, zum anderen bedeutet nebenher Essen auch immer unkontrolliertes Essen. Die verzehrte Menge ist so nur schlecht kontrollierbar. Da ist der Griff zur Wasserflasche sicher unproblematischer!

OnTour: Was empfehlen Sie einem Fahrer, der für sein Gewicht einfach zu klein ist?

Frau Umlauft: Schon vor der Abfahrt zu Hause einplanen, was man essen möchte und entsprechende Pausenfüller mitnehmen. So könnte er Notsnacks griffbereit haben, z.B. Vollkornzwieback, Knäckebrot oder Studentenfutter. Dann sollte der oder die Betroffene auch Sport einplanen und unterwegs auch für Bewegung sorgen. 

OnTour: Danke für die praktischen Tipps. Viele haben für sich das Selberkochen bzw. -erhitzen entdeckt. Sie besorgen sich Gaskartuschenkocher und schweißen sich bereits zu Hause Vorräte ein, die sie praktisch und günstig mitnehmen und erhitzen können. An vielen Autohöfen und Raststätten ist die Verpflegung einfach sehr kostspielig.

Norbert Jungkunz

Tischgebet
Guter Gott, bevor wir essen und trinken, will ich Mensch sein und innehalten. Ich will verstehen, was ich tue, sehen, was ich esse, erkennen, wem ich es zu verdanken habe. Öffne mich für dieses Mahl, für die Gaben auf dem Tisch, für die Erde, die uns nährt. Gib mir Augen und Ohren für alle, die mit mir am Tisch sitzen. Segne alle, denen ich dieses Mahl verdanke, den Bauern, dem Müller und dem Bäcker, den Lastwagenfahrern, den Verkäuferinnen, allen, die kochen und den Tisch decken. Erfülle alles, was wir essen, mit deinem Leben. Lass uns dich erkennen, du guter Gott.
Amen.

 

Tags: Ernährung, Essen, Trinken

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