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Ostern auf dem Rasthof

Betriebsseelsorger bringen Zeit zum Zuhören und Wahrnehmen mit

„Danke, dass ihr auch an uns denkt“. So reagierte ein Fahrer als ihm  von uns –  KAB-Präses Georg Steinmetz und Betriebsseelsorger Hans Gilg –  in der Karwoche ein Osterpäckchen überreicht wurde. Und wenn wir auch die Sprache der zumeist osteuropäischen Fahrerinnen und Fahrer nicht verstehen konnten, haben wir doch am Lächeln sehen können, dass sie sich sehr freuten über die Süßigkeiten, das Osterei und ein Osterplätzchen in LKW-Form.

Neben dem süßen Ostergruß und einer Karte in verschiedenen Sprachen haben wir  auch viel Zeit mitgebracht – Zeit zum Zuhören und Wahrnehmen. So hat uns eine rumänische Fahrerin erzählt, dass sie nur vier Mal im Jahr nach Hause kommt  – den Rest des Jahres ist sie eine billige Arbeitskraft mit LKW-Führerschein. Andere erzählen von ihren Familien und den  oft noch kleinen Kindern, die sie nur auf Skype und WhatsApp groß werden sehen. Viele berichten von Stress und Rücksichtlosigkeit auf den Autobahnen und abends, wenn sie auf einem Rasthof ausruhen wollen, beginnt erst mal der Kampf um einen  Stellplatz.

Die Osterüberraschung aus Augsburg

„Da kann man nichts machen“ hören wir immer wieder von den Betroffenen und man merkt die Resignation in ihren Worten.

Weil wir diesen Satz nicht stehen lassen wollen hat sich ein bundesweites Netzwerk von Betriebsseelsorgerinnen  und Betriebsseelsorgern in der „AG  Kirche für Fernfahrer“ zusammengeschlossen. Neben Wertschätzungsaktionen auf Rasthöfen ist uns wichtig auch die Politik zu informieren und zum Handeln aufzufordern. In einem „Brandbrief“ wurde auf Bundesverkehrsminister Scheuer und Arbeitsminister Heil zugegangen, um auf die Situation der LKW-Fahrerinnen und Fahrer hinzuweisen. Regional hatten wir bereits gute Gespräche mit den Bundestagsabgeordneten Volker Ullrich von der CDU und Susanne Ferschl von den LINKEN. Sie haben sehr aufmerksam zugehört und uns ihre Unterstützung zugesagt.

Denn: Gute Arbeitsbedingungen und ein gerechter Lohn sind gerade für diese Menschen die größte Wertschätzung.

Hans Gilg, Betriebsseelsorger
Georg Steinmetz, KAB-Präses und Betriebsseelsorger

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